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Pressemitteilung

Bahnanbindung niedersächsischer Urlaubsgebiete ist beschämend

ÖDP fordert endlich wieder durchgehende Bahnverbindungen

Nach Ansicht der niedersächsischen Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) ist auch im neuen DB-Fahrplan die Benachteiligung von Urlaubsgebieten in unserem Bundesland deutlich sichtbar. So gibt es von Hannover durchgehende Zugverbindungen zum Beispiel nach Westerland auf Sylt, Binz auf Rügen, Berchtesgaden und Kempten. Dasselbe gibt es aber für viele niedersächsische Urlaubsgebiete nicht: Weder nach Cuxhaven, in das östliche Ostfriesland (Esens), Wangerland (Wilhelmshaven), in die östliche Lüneburger Heide (Hitzacker) noch in den Südharz gibt es durchgehende Züge. „Kein Reisender hat Spaß, mit Kind und Kegel sowie evtl. Fahrrad ständig den Zug oder gar in den Bus zu wechseln“, kritisiert der stellvertretende ÖDP-Landesvorsitzende Martin F. Dreß (Bad Zwischenahn). „Jeder Umstieg ist mit Stress, Zeitverlust und Sorge den Anschluss zu verpassen verbunden. Die effektive Reisegeschwindigkeit liegt zurzeit oft bei nur 60 km/h.“ 

Vor 30 Jahren gab es noch z.B. durchgehende Züge von Bad Harzburg über die Großstädte Hildesheim, Hannover, Bremen, Oldenburg bis nach Esens, wo Busanschlüsse zu den Fährhäfen der Ostfriesischen Inseln vorhanden waren. Im Gegensatz zu den heutigen Zügen gab es in ihnen genügend Platz, dass die Reisenden ihre Koffer, Fahrräder und Kinderwagen mitnehmen konnten. „Damals war es möglich, mit der Bahn innerhalb Niedersachsens in den Urlaub zu fahren, heute nehmen immer mehr das Auto, weil es deutlich bequemer und schneller ist,“ stellt Dreß fest. „Das damalige Angebot von durchgehenden Zügen muss Niedersachsen mindestens wieder erreichen. Als Besteller von Nahverkehrszügen hat das Land selbst die Möglichkeit dazu.“

Ohnehin ist die bestellte Kapazität für den Freizeitverkehr erschreckend schlecht. Wer im Sommer bei schönem Wetter am Wochenende z.B. auf der Relation Hannover - Walsrode - Hamburg/Harburg in einem Heideort mit dem Fahrrad in den Zug möchte, kann teilweise Stunden warten, bis er überhaupt einen der überfüllten Züge betreten kann. „So braucht man sich nicht wundern, wenn mögliche Zuwachszahlen im ÖPNV nicht erreicht werden,“ kritisiert der stellv. ÖDP-Landesvorsitzende Dreß die unzureichenden Bestellungen des Landes.

Die ÖDP fordert kurzfristig durchgehende Bahnverbindungen zumindest mit Nahverkehrszügen, die ausreichend Platz für Gepäck und Fahrräder bieten. Um die Reise besser planen zu können, sollten in diesen Zügen mindestens 50 % der Plätze reservierbar sein. „Die Züge sollten ferner einen ebenen Einstieg bieten, denn zurzeit fahren auf einigen Strecken Züge, die weder fahrrad- tauglich noch senioren- oder familiengerecht sind“, so der ÖDP-Politiker.

Da ein solches Angebot logistisch erst einmal aufgebaut werden muss, fordert die ÖDP, jedes genannte Ziel anfangs täglich zwei Mal pro Tag anzufahren. Die Nachfrage wird dann zeigen, wo und wann das Angebot ausgeweitet werden muss. Ferner ist es dringend erforderlich, endlich die Elektrifizierung aller Bahnstrecken (z.B. Bremerhaven - Cuxhaven, Sande – Esens) vorzunehmen, um zeitaufwändige Lokwechsel und die durchgängige Nutzung von ökologischeren E-Loks zu ermöglichen. „Zurzeit fahren bei uns Züge mit Dieselloks und zeitgleich werden nieder- sächsische Windkraftanlagen wegen Stromüberangebot abgeschaltet, anstatt damit Züge mit E-Loks fahren zu lassen“, kritisiert Martin F. Dreß den ökologisch und ökonomisch sinnlosen Zustand. Mittelfristig sollte der Betrieb auf Wasserstoffantrieb-Basis gerichtet sein, wie es z.B. bei 'ALSTOM' Zügen neuester Generation bereits umgesetzt wird.

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