Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Einsatz von Glyphosat der Deutschen Bahn Netz AG

Die Ökologisch-Demokratische Partei Niedersachsens hinterfragt den massiven Einsatz von Glyphosat durch Ihr Unternehmen. Bis zu 75 Tonnen eines Mittels, das für das Bienensterben und für Gesundheitsgefahren für den Menschen steht, sind nicht weiter hinnehmbar.

Nach unserer Auffassung findet hier ein eklatanter Verstoß gegen das Pflanzenschutzgesetz statt, dessen Zweck es u.a. ist, „Gefahren abzuwenden, die durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln oder durch andere Maßnahmen des Pflanzenschutzes, insbesondere für die Gesundheit von Mensch und Tier und für den Naturhaushalt, entstehen können“ (§ 1 PflSchG).

Und § 12 Absatz 2 PflSchG bestimmt, dass Pflanzenschutzmittel, also auch Herbizide mit dem Wirkstoff Glyphosat, „auf befestigten oder sonstigen Freilandflächen nur angewandt werden dürfen, soweit diese landwirtschaftlich, forstlich oder gärtnerisch genutzt werden. Auf allen anderen Flächen, wie beispielsweise … Gleisanlagen, ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht erlaubt bzw. genehmigungspflichtig“.

Zwar werden Sie eine Genehmigung beantragt und erhalten haben. Dennoch fordern wir Sie auf, den Einsatz von Glyphosat unverzüglich einzustellen.

Das von Ihnen eingesetzte Mittel zerstört Lebensräume für Pflanzen und Tiere und steht zudem im Verdacht krebserregend zu sein.

Im Hinblick auf kommende Verbote muss Ihr Unternehmen schon jetzt Alternativen einsetzen.

Neben der kompletten Reinigung des Schotterbetts, was zeitaufwändig ist und Streckenkapazitäten kostet, fallen uns noch folgende Möglichkeiten ein: 

  1. Thermische Vernichtung (abflammen oder elektrothermisch)
  2. Einsatz von Heißwasser, wie es auch von Kommunen auf Straßen und Flächen genutzt wird
  3. Alternative Methoden, die in der ökologischen Landwirtschaft eingesetzt werden, dies wären u.a. organische Säuren wie Pelargonsäure oder Essigsäure, sogenannte Bioherbizide.

Gerade ein Unternehmen, das mit grüner Energie und Umweltschutz wirbt, muss auch hier ein deutliches Zeichen setzen.

Wir bitten Sie daher umgehend zu reagieren und über die von uns genannten Möglichkeiten (1 bis 3) innerhalb Ihres Unternehmens zu sprechen und einen der gemachten Vorschläge (oder einer adäquaten anderen, umwelt-und insektenfreundlichen Maßnahme) umzusetzen. Ihre Kollegen in Österreich wollen Glyphosatfreiheit binnen 5 Jahren schaffen. Als Vorreiter in Sachen Umweltschutz können Sie das doch schneller, oder?

Verfasser: Carsten Krehl, Eva-Maria Kastell und Martin Dreß

Zurück